home > text, essay & feuilleton

"dazu ist gar nichts zu sagen" - bloss dass der gedanke über die schrift einen schier endlosen weg zum text geht, bis dieser dann doch irgendwann als txt endet, ehemals manuscript, gegenwärtig als txt-datei bezeichnet. ja, -& um nicht zu vergessen: es gibt dennoch nach wie vor nicht nur virtuelle schubläden, die geschichten enthalten, die auf einen reellen erzähler warten.

eingeboren & freigelassen

als eingeborenem im pannonischen raum der sechziger & siebziger wurde mir - wie vielen anderen auch - die musik Franz Liszt´ nicht vorgespielt, man musste Raiding passieren, um vorm Eisernen Vorhang zu hoeren: HIER ist SEIN geburtshaus. Das geburtshaus seines kollegen Josph Haydn in Rohrau war bei autofahrten immer praesenter, vielleicht weil meine eltern es öfter passierten, Raiding war doch eher abgelegen: praedestiniert fuer einen geheimtipp. ...

Weiterlesen …

Das Benzinkraut

Meine Großmutter war keine Kräuterhexe, wie ich sie mir in Träumen gewünscht hatte; oder, aus erwachsener Distanz: wie meinem mit Märchen hochgepäppeltem kindlichem Gemüt diktiert worden war. Nein, sie hatte als einfache Eisenbahnerwitwe, die sie war, auch bloß die täglichen Verbindungen zu ihrem Fleischhacker, der ihr allerhöchstens Majoran als Verdauungsstütze seiner Erzeugnisse empfehlen konnte, & zu ihren Freundinnen, der Gärtnerin einerseits, die das von ihr verteufelte Unkraut zugunsten ihrer veredelt hochgezogenen Rosenstöcke und Rosenhecken nicht ohne betonte Schadenfreude vernichtete,

Weiterlesen …

termdata

soll das jetzt eine gefälligkeit mir selber gegenüber sein, den ganzen traumeswust zu notieren, wie Ich mir dies schon gestern abend vorgenommen habe, um mir vielleicht mit diesem trick auf die gedanklichen beine zu helfen frühmorgens im halbschlaf oder ist das ein intellektuelles präjudiz, ein bisschen pfeffer in die allzu schale suppe des literarischen tagestellers zu bringen  angesicht der ideenstagnation der letzten tage,

Weiterlesen …

Seid ein Gespräch

„vor dem anschlag meiner zunge zur sprache kam mir der stift abhanden & im vor- & nach-denken dessen, was Ich ausdrücken wollte, stockte mein atem: Ich sah form, farbe: im lichte offenbart: Ich traf erzengel Michael, Gabriel & Raphael in bildnis-biblischer 3einigkeit, die mir davon kündeten, wovon erzengel Anael mir schon zuvor zeugnis abgegeben hatte:
zeige allseitig offen präsenz dafür, dass wir, die wir uns homo sapiens benennen
im verzehren unserer leiblichen geistigen & seelischen energie GOTT gegenwärtigen
seitdem hüte Ich meine zunge & pflege den augenaufschlag.“

Weiterlesen …

Fülöp

Das schwere Getöse der Stadt war zu leisem Lispeln gebrochen. Vögel setzten ihre scharfen Stimmen in die Luft, die von Sonnenschein überquoll. Fülöp saß unter den Dächern der Bäume und atmete die Herrlichkeit ein, die ihn umfloss, um das Gefühl der Schwer, das auf ihm lastete, aus seinem Leib zu treiben und in den Himmel zu schicken. Vor seinen Augen glänzten die sattesten Farben, frühlingsdurchflutete Luft zog darüber hinweg und Töne der Natur fielen vom Himmel. Auch Menschenstimmen drängten durch das Geäst, doch er hörte sie nicht, sie waren ihm wie Löcher im Käse: sie sind zwar vorhanden, aber man schmeckt sie nicht. Die Schönheit der Natur brach augenblicklich auf ihn ein, öffnete sein Herz und ließ ihn lächeln.

Weiterlesen …

Camouflage oder Miezart

Erklärungen abgeben.
Man ist als denkender kreativer Mensch die ganze Zeit damit beschäftigt, Klärungen zu finden, für sich SELBER & im überlegten Umgang mit seinen Mitmenschen & wird dennoch immer wieder aufgefordert, seine daraus resultierende Arbeit zu er-klären. – Als wäre das allgemeine Chaos alleine nicht schon erklärungsbedürftig genug, nein – da schafft man sich die eigene Chaosordnung, - ein Unwort - & meistens eine ganz persönliche Mythologie, die sich aus dem Subjektiven erheben & von anderen erst als objektiver Tatbestand erobert werden will. Eine erklärungsbedürftige Arbeit jedoch ist schon wieder uninteressant für den kreativen Künstler. Denn bekanntlich ist Heimat ja da, wo man verstanden wird.

Weiterlesen …

Zizou oder 9/11

Meine Kinderstube war immer die ganze Wohnung, obwohl meine Eltern eigens ein Zimmer für mich hergerichtet hatten, wohl um darin ihre eigenen versäumten Kinderträume auszuleben. Aber da sie selber die für sie vom Staat für mich geschnürten Sozialpakete nicht öffneten, schien mir diese Handlungsweise richtig, vor allem da mir die Tanten im Kindergarten predigten: Erziehung ist Lernen am Vorbild. Irgendwas von einem Pestalozzi hat Papa dann noch gefaselt, aber ich denke, Erwachsene reden immer ganz begeistert von irgendwelchen anderen, die ihnen taugen & dann sehen sie, dass das ganze im wirklichen Leben gar nicht so einfach ist & leiern nur mehr ihre angelernten Sätze runter.

Weiterlesen …

Gen Grenzen!

Ein Plädoyer für die Art des Schriftstellers  oder:  Ist Schreiben Krieg gegen sich selbst?

 

<Grenzwerte>
 unterschieden unterschiedlich Gangarten

>Gängelungsweisen<  
geschoppt genossen Gänseleber

„Gänsefüßchen“
programmiert Scheitern an der Anführung

/Zoll am eigenen Maß/ 
Subjektive Verunsicherung durch objektive Sicherheitssysteme zum Prinzip, gar zur Berechtigung  der eigenen Existenz erhoben

?WortWaffe!

 Der Maghreb ist ein heiliger Vogel. Sein Leib ist Algerien, sein rechter Flügel Tunesien, sein linker Marokko. Der Maschrek ist ein weltlicher Vogel.  Sein Leib ist Israel, Libanon, Jordanien, sein rechter Flügel Iran & Irak, sein linker Ägypten. Dem Maghreb sollte der Untergang beschieden sein, dem Maschrek der Aufgang;

Weiterlesen …